Nur ein ermächtigter Verwalter darf eine Klage auf Zahlung von Hausgeld Rückständen erheben

Durch eine Teilungserklärung, Verwaltervertrag oder Beschluss kann der jeweils aktuelle Verwalter Ihrer Wohnungseigentümergemeinschaft ermächtigt werden, Hausgeld Rückstände gegen säumige Wohnungseigentümer gerichtlich durchzusetzen. Dies stellte das Landgericht Dortmund im Januar 2017 klar.

Ein Wohnungseigentümer hatte die von ihm laut Wirtschaftsplan geschuldeten Hausgeld Zahlungen nicht erbracht. Deshalb reichte der Verwalter für die Wohnungseigentümergemeinschaft eine Zahlungsklage ein. Der betroffene Wohnungseigentümer wendete ein, dass der Verwalter zu dieser Klage nicht durch die Eigentümergemeinschaft ermächtigt worden sei.

Das LG Dortmund entschied den Rechtsstreit zu Gunsten des Verwalters und der Eigentümergemeinschaft. Der Verwalter war zur Führung des Rechtsstreits im Namen der Eigentümergemeinschaft berechtigt. Jeder Hausverwalter, der als Verwalter von einer Wohnungseigentümergemeinschaft wirksam bestellt wurde, ist zu einer Klage auf Zahlung rückständiger Hausgelder berechtigt, wenn eine Ermächtigung ausdrücklich per Beschluss erfolgte gemäß § 27 Abs. 3 Satz 1 Nr. 7 Wohnungseigentumsgesetz (WEG) oder wenn zumindest die Teilungserklärung bereits eine Ermächtigung enthält.

Im entschiedenen Rechtsstreit sah die Teilungserklärung vor, dass der Verwalter ausstehende Hausgelder geltend macht. Jeder Wohnungseigentümer ist den übrigen Mitgliedern einer Eigentümergemeinschaft gegenüber zur Hausgeld Zahlung verpflichtet (§ 16 Abs. 2 WEG). Der gewählte Verwalter fordert die Beiträge deshalb an und zieht sie ein (§ 27 Abs. 1 Nr. 4 WEG). Als Wohnungseigentümer sollten Sie also beachten, dass ein Verwalter nicht schon per Gesetz ermächtigt ist. Die Ermächtigung kann nur durch Eigentümerbeschluss oder im Verwaltervertrag erfolgen oder in der Teilungserklärung bzw. Gemeinschaftsordnung vorgesehen sein (LG Dortmund, Urteil v. 10.01.17, Az. 1 S 199/16).

Bildnachweis: © ah_fotobox / Fotolia