Blockchain bei Immobilien – was ist das eigentlich?
Kryptowährungen klingen wie ein Hype von gestern – aber noch immer interessieren sich auch Immobilieninvestoren für die Tokenisierung von Immobilien. Zuletzt stieg Großinvestor Michael Novogratz in den Markt ein. Aber was ist eigentlich die Blockchain und wie betrifft das uns Anleger?
Die Tokenisierung von Immobilien steht für Digitalisierung und Technologie am Investment-Markt. Ein Hype wie in den vergangenen Jahren um Bitcoin wird sich wohl nicht wiederholen – der Trend zur Digitalisierung aber bleibt. Und er konzentriert sich nicht nur auf Krypto-Währungen, sondern könnte in Zukunft auch erheblich Aufwand und Kosten bei Immobilien-Deals sparen sowie für mehr Investoren-Sicherheit sorgen.
Blockchain – was ist das?
Bei Blockchains handelt es sich um spezielle Datenbank-Systeme, die öffentlich oder fest definiert sein können („Public“ oder „Private Blockchain“). Hier werden Transaktionsdaten verwaltet. Dabei besteht völlige Transparenz, die Daten sind unveränderbar und somit ist keine Kontrollinstanz notwendig. Dabei werden die Daten, stark vereinfacht gesagt, als einzelne Blöcke („Blocks“) hintereinander abgelegt wie in einer Kette („chain“).
Warum ist keine Kontrollinstanz notwendig?
Eine völlige Neuheit in der digitalen Welt: Eine Blockchain wird nicht von einem Admin verwaltet oder sonst irgendwie kontrolliert, denn die Daten hier sind unveränderbar. Was einmal hinterlegt wurde, kann nicht mehr gelöscht werden. So sind Informationen jederzeit lückenlos in der Kette zurückzuverfolgen und belegbar. Diese Aufgabe übernimmt das System. Wenn Sie etwa Werte übertragen möchten, validiert es deren Vorhandensein und übernimmt den Transfer.
Können die Daten – und damit die Werte – verloren gehen?
Nein, ein Totalverlust ist ausgeschlossen, da es sich nicht um eine einzelne Datenbank handelt, sondern um ein System.
Warum hielt sich die Immo-Branche bisher zurück?
Das liegt vor allem an den gegensätzlichen Hintergründen der beiden Branchen. Die Blockchain steht grundsätzlich für höchste Transparenz und Klarheit sowie Handel ohne Mittelsmann. In der Immobilienbranche sind die Geschäfte – und die „Ware“ dermaßen komplex, dass in den meisten Fällen ein Mittelsmann in irgendeiner Form zum Einsatz kommt. Dies hat sich in den vergangenen Jahrzehnten bewährt. Dabei könnte man gerade mit Digitalisierung die Prozesse stellenweise erheblich vereinfachen.
Wie funktioniert das in der Immo-Branche?
Mithilfe der Blockchain-Technologie könnte etwa eine belastbare Transaktionshistorie für jede Immobilie aufgezeichnet werden, einschließlich relevanter Daten. Dadurch entstünde wesentlich mehr Transparenz und Sicherheit für Anleger. Außerdem könnten damit Prozesse vereinfacht, Zeit gespart und Kosten gesenkt werden.
Mögliche Einsatzbereiche bei Immobilien & Verkaufsprozess:
- Aufzeichnung von Grundbuchdaten
- Aufzeichnung von Transaktionen
- Aufzeichnung von Dokumenten zu Planung, Bau, Aufteilung
- Hinterlegung von Mietverträgen und Nebenkosten
- Hinterlegung von Energieausweis, Gebäudedaten, Verwaltung
- Dokumentation von Crowd-Ownership
Nächste Woche lesen Sie, wie Sie per Kryprowährung Immobiliengeschäfte tätigen können.
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