Immobilienaktien auf Abstiegskurs?

Es gibt viele Arten, in Immobilien anzulegen. Noch im vergangenen Jahr dienten Immobilienaktien der Stabilisierung und Absicherung von Aktienportfolios. Warum sich das dieses Jahr ändern könnte:
Die Immobilienbranche steht solide da, auch an der Börse – trotz Trump, Brexit und Gelbwesten-Protesten. Aber vor Konjunktur- und Zinssorgen kann sich auch der Immobiliensektor nicht verschließen. Sank der DAX 2018 um beinahe ein Fünftel, so stiegen Immobilienbranchen noch um rund vier Prozent.
2019 könnte sich das nun ändern. Die Gründe:
- Wertüberschätzung von Immobilien (KfW-Schätzung: 22-44 % Überbewertung)
- Viele Experten sehen den Scheitelpunkt erreicht
- Mieten vielerorts an der Schmerzgrenze
- Steigende Zinsen erhöhen Kosten einer Finanzierung und senken die Rendite
- Neue Regelung zur Kappungsgrenze von Modernisierungen und Mieterhöhungen
Zwar sei nicht unmittelbar mit einem Einbruch zu rechnen, sind sich viele Experten einig. Die Zeit für den sinnvollen Einstieg sei aber eindeutig vorbei.
Die Unternehmen hingegen können diese Entwicklung eher verkraften. Die meisten haben in der Niedrigzinsphase langfristige Finanzierungen gesichert. Deutschlands große Fondsmanager blicken gelassen selbst einer möglichen Zinserhöhung von einem Prozent entgegen. Nichtdestotrotz wird es wohl an der Börse ersichtlich sein, wenn die Zinsen steigen und damit die Anleger nervös werden.
Ausweichmöglichkeiten
Viele Experten sehen am Gewerbemarkt noch Potenziale. Hier steigen die Mieten parallel mit sinkenden Leerständen. So liegt die Leerstandsquote bei Büros in Berlin, München, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf bei 4,2 Prozent. In Berlin sind es gar nur 2,2 Prozent. Da hier der Markt weitaus weniger reglementiert ist als bei Wohnimmobilien, sollte noch ein ordentliches Mietplus drin sein. Sind Sie also dabei, Ihr Immobilienportfolio zu erweitern, kann es von Vorteil sein, wenn Sie sich auf diesen Teilsektor konzentrieren. Auf der anderen Seite muss natürlich bedacht werden, dass die Gewerbebranche auch mehr von der Konjunktur abhängig ist.
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