Comeback der offenen Immobilienfonds?
Die offenen Immobilienfonds haben seit der Finanzkrise eine Achterbahn mitgemacht, die Sie als Investor sicher verfolgt haben. Nun interessieren sich wieder mehr Anleger für die Assetklasse, trotz milliardenschwerer Verluste zur Zeit der Lehman Brothers-Pleite. Aber sind die Fonds nun wirklich wieder empfehlenswert und worauf müssen Sie als Anleger dabei achten?
Immobilienfonds hatten immer als sicher gegolten, als die Börsenkrise kam. Nun wackelten sie plötzlich, denn unzählige Investoren versuchten plötzlich, ihre Fonds unverzüglich abzustoßen – schneller, als irgendein Fondsmanager der Welt die entsprechenden Immobilien verkaufen könnte. Das Problem: Hier traf Börsenmentalität auf eine weniger flexible Anlageklasse.
Warum sind offene Immobilienfonds derzeit wieder so erfolgreich?
Nun, zehn Jahre nach der Krise, sieht es schon ganz anders aus. Mehr Anleger orientieren sich wieder in Richtung offene Immobilienfonds und die Erträge steigen stetig. Aber woran liegt dieser Zugewinn? Zunächst einmal verdanken wir ihn der Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland. Parallel dazu sind viele Anleger aufgrund der Niedrigzinsen verzweifelt auf der Suche nach Rendite-Möglichkeiten. Hier kommen das Image und die Bedingungen der offenen Immobilienfonds ins Spiel: Sie gelten als Anlage-Option für Privatanleger und Menschen mit weniger Kapital. Dadurch existiert in der Regel keine Mindestanlagesumme, was wiederum für uns Investoren die Streuung unserer Anlage erleichtert. So ist es etwa möglich, Sparpläne mit zweistelligen Summen pro Monat zu starten und gleichzeitig in andere Assetklassen zu investieren oder ein Portfolio aufzubauen.
Wie sehen die Renditen derzeit aus?
Die Renditen für offene Immobilienfonds sind nicht atemberaubend – aber sie steigen. Mussten viele Anleger in den vergangenen Jahren mit zwei bis maximal 2,5 Prozent Vorlieb nehmen, sind es nun schon wieder drei Prozent. Der Grund dafür: Die Werte der Portfolios steigen mit den Immobilienpreisen von Wohn- und Gewerbeimmobilien. Und auch mit den Mieten. Gut ein Drittel der Werte befindet sich in Deutschland, der Rest ist international verteilt.
Nachteile
Hier liegt auch gleichzeitig ein Nachteil der offenen Immobilienfonds. Zum einen wird es nicht viele Anleger geben, die sich international in jedem Land am Immobilienmarkt auskennen. Und wer kauft, was er selbst nicht kennt, der hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Zum anderen hängt die Prognose stark an der Zins- und Preisentwicklung auch in Deutschland – und viele Experten sind sich einig, dass hier der Scheitelpunkt bald erreicht ist. Im Ausland kommen weitere Probleme hinzu, etwa Währungsrisiken und regionale Gesetze.
Vorteile
Offene Immobilienfonds bieten in sich schon eine hohe Risikostreuung, gerade bei internationalen und gemischten Anlagen. Zwar ist es schwer, hier alles zu durchschauen – gleichzeitig müssen Sie sich nicht auf die reine Entwicklung etwa von Gewerbeimmobilien im Deutschland verlassen. Für kurz- bis mittelfristige Anlagen empfehlen viele Experten auch durchaus noch deutsche oder europäische Fonds. Hier ist die Entwicklung relativ absehbar und kurzfristig risikoarm. Die große Kunst ist hier – wie überall – das rechtzeitige Abstoßen.
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