Historie des Smart Home von 1963 bis Heute
Die Geschichte des Smart Home ist noch sehr jung. Das vernetzte Wohnen hat sich vor 50 Jahren maßgeblich aus dem gewerblich genutzten Bereich entwickelt. Wichtig für ein vernetztes Gebäude waren von Anfang an die Kriterien, dass es auf offenen technischen Standards basieren, problemlos erweiterbar und zukunftsorientiert sein musste.
1939: Elektrisches Haus der Zukunft
Die Idee, dass ein Haus automatisch und selbständig Funktionen übernehmen und agieren sollte, die gibt es schon länger. So erschien beispielsweise 1939 ein Artikel im „Popular Mechanics Magazine“ über „Das elektrische Haus der Zukunft“. Der Autor, George H. Bucher, beschreibt darin ein vernetztes Haus, in dem sich Türen automatisch öffnen, Gäste über eine Sprechanlage vom Haus persönlich begrüßt und sich die Beleuchtung entsprechend den Bedürfnissen der Bewohner verändern würde.
1963: Erste smarte Gebäude
Den Ursprung wirklich vernetzter Gebäude findet man erst in den 1960-er Jahren. Damals wurden erstmals Störmeldesysteme in größeren Gebäudeeinheiten über die konventionelle Elektroinstallation realisiert.
1973: Gebäude mit Zentralrechner
Die speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) kam im Jahre 1973 auf den Markt und wird seither auch zur Steuerung von Smart Homes eingesetzt. Sie setzt auf eine Zentraleinheit, die die gesamte angeschlossene Peripherie steuert.
2002: Herstellerunabhängiger Standard für Häuser/Wohnungen
1991 wurde der offene EIB/KNX-Bus-Standard gegründet. 2002 wurde ein verbindlicher und herstellerunabhängiger KNX-Standard verabschiedet. Diese gewerkeübergreifende Vernetzung von Heizung, Kühlung, Lüftung, Verschattung und Beleuchtung wurde von Berker, Jung, Gira, Merten und Siemens initiiert. Offen bedeutet dabei, dass Geräte verschiedener Hersteller miteinander vernetzt werden können.
2005: Haus der Gegenwart in München
Aufgrund seiner flexiblen Nutzung und vernetzten Steuerung war das Haus der Gegenwart, das anlässlich der Bundesgartenschau in München-Riem gebaut wurde, eine tatsächliche Weiterentwicklung eines herkömmlichen Hauses. Alle elektronischen Vorgänge im Haus ließen sich erstmals zentral steuern.
2008: Haus V
Das Haus mit seiner markanten futuristischen Form ist nahezu autark in seiner Energiebilanz und richtet sich nach den Bedürfnissen seiner Bewohner. Es ist mit technischen Raffinessen gespickt: Dazu gehören ein zentraler Technikschacht, der sämtliche Leitungen – das Nervensystem des Hauses – für Elektrik, Steuerung, Heizung, Lüftung und Kühlung enthält.
In der kalten Jahreszeit bleiben die Fenster automatisch zu, eine Wohnraumlüftungsanlage sorgt für gutes Klima im ganzen Haus. Jalousien spenden Schatten im Sommer und zusätzliche Dämmung im Winter.
ab 2015: Smart Home für alle Generationen
Im Jahre 2015 gab es bereits mehr als eine Million vernetzte Gebäude in Europa. Mittlerweile hält der Markt mehr als 7.000 Produkte von über 400 Firmen für die Vernetzung von Wohnungen/Gebäuden bereit. Auch ältere Häuser lassen sich zu einem Smart Home um- und aufrüsten.
Meine Meinung: In Anbetracht der derzeitigen Marktentwicklung bei Immobilien kommt niemand mehr am Thema “Smart Home” vorbei. Zukünftige Vermietungen und Wertsteigerungen lassen sich nur noch mit “Smart Home”-Ausstattung erzielen – vor allem im gehobenen Segment.
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