Immobilienaktien – was macht derzeit Sinn?
Zwischen Mietendeckel und Preisrückgängen leidet die Immobilienbranche derzeit einige Einbußen. Aber nach wie vor winken auch durchaus gute Renditen – und zwar hier:
Der Mietendeckel scheuchte Investoren auf – besonders bezüglich der Konzerne, die viele Immobilien in Berlin halten. Bis Ende Juni hatten Ado Properties und Deutsche Wohnen jeweils ein Viertel ihres Börsenwerts eingebüßt. Marktführer Vonovia, der nur etwa zehn Prozent seines Immobilienportfolios in Berlin hat, verlor 14 Prozent, LEG Immobilien zehn Prozent (sie halten keine Immobilien in der Hauptstadt). Die Gewinnmitnahmen an der Börse wurden fürs erste gestoppt. Viele Analysten sind der Ansicht, dass andere Städte wie etwa Hamburg und Bremen beim Mietendeckel nachziehen werden. Nun ist aber der erste Schock überwunden und die Aktien haben sich fürs erste entsprechend erholt.
- Deutsche Wohnen liegt direkt hinter dem Marktführer auf Platz 2 bei den börsennotierten Wohnungsvermietern. Aber 80 % des Konzern-Portfolios liegt in Berlin, was derzeit eine Wildcard für Investoren bedeutet. Der jährliche Zuwachs bei Mieteinnahmen auf gleichbleibender Fläche werde von 2019 bis 2022 von 3,1 auf 0,8 Prozent sinken, schätzen Experten.
- Ado Properties hält seinen Fokus derzeit ebenso in der Hauptstadt. Hier soll das jährliche Plus von 5,2 auf 1,3 Prozent sinken.
- Vonovia wird von den Auswirkungen des Mietendeckels weitaus weniger stark betroffen werden. Hier liegt ein Schwerpunkt etwa in Frankfurt. Derzeit wird aber auch in anderen Ländern wie Frankreich, Österreich und Schweden investiert, was für eine recht hohe Streuung sorgt.
- LEG Immobilien ist vor allem in den Ballungszentren Nordrhein-Westfalens aktiv und darf sich ebenfalls voraussichtlich auf eine positive Zukunft freuen.
- VIB Vermögen (und ähnlich andere Konzerne, welche auf Gewerbe-Immobilien spezialisiert sind) erhöhte seine Dividende erneut. Dafür sorgen unter anderem niedrige Leerstandsquoten von 0,7 Prozent. Die Mietrendite liegt daher bei soliden sieben Prozent. Zusätzlich wird für dieses Jahr eine Aufwertung um beinahe neun Prozent erwartet. Einen Mietendeckel brauchen die Gewerbekonzerne nicht zu fürchten.
Warum bleibt das Investment attraktiv?
Die niedrigen Zinsen halten den Immobilienmarkt weiterhin attraktiv – auch im Aktienbereich. So können die Konzerne weiterhin günstig Zukäufe refinanzieren und ihre Verbindlichkeiten reduzieren. Auch ist der Markt unabhängig von Internationalen Konflikten zwischen den USA, China, dem Irak usw., welche andere börsennotierte Unternehmen unvorhersehbar beeinflussen. Zusätzlich verfügen etwa Deutsche Wohnen, Vonovia und LEG über Bonitätsnoten internationaler Ratingagenturen und finanzieren sich daher auch über Anleihen. Dabei müssen die Immobilien anders als bei Darlehen nicht verpfändet werden.
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