Wie kann ich jetzt noch mein Investment finanzieren?
Noch vor wenigen Monaten befürchteten viele Immobilienfinanzierer, dass die Coronakrise für sie das Aus bedeuten könnte. Nun folgt der Praxischeck: Hat die Branche sich gehalten? Und was bedeutet das für Ihre künftigen Finanzierungen?
Im zweiten Quartal 2020 sah es bei den Immobilienfinanzierern stellenweise sehr mau aus. So manches Kreditinstitut kam ins Zittern. Das dritte Quartal relativierte diese Entwicklung bereits wieder, zeigte das BF.Quartalsbarometer der Bulwiengesa. Insgesamt meldeten 29% der Banken einen Umsatzrückgang in diesem Sektor – im April lag die Prognose noch bei 59% der Banken. Trotzdem gibt es Änderungen. So wiegt die Risikominimierung nun noch deutlich stärker.
Risikominimierung – was bedeutet das?
Elf Prozent der Banken berichteten nun, dass sie mehr Immobilienkredite abgelehnt haben als in den vorangegangenen drei Monaten. Es gibt einige Punkte, auf welche die Banken nach eigener Aussage nun noch mehr achten als vor der Krise:
- Mehr Eigenkapital/Loan to Value
- Höhere Anfangstilgung
- Assetklasse (Wohnimmobilien werden lieber finanziert, Ferienwohnungen, Hotelimmobilien, Einzelhandel oft weniger gut)
- Vollfinanzierungen nur noch bei erstklassiger Bonität
Was passiert, wenn mein Gehalt doch noch wegfällt?
Die Krise ist noch nicht ausgestanden. Wenn die Grundlage Ihrer Immobilienfinanzierung auch das eigene Gehalt ist, sollte dieses möglichst nicht wegbrechen. Passiert das doch, haben Sie immer noch einige Möglichkeiten:
- Raten stunden (unbedingt mit Ihrer Bank absprechen!)
- Tilgung aussetzen – vorübergehend nur Zinsen zahlen
- Tilgungssatz wechseln – nur, wenn vertraglich vereinbart
- Ratenkredit aufnehmen und damit das Loch stopfen – nur, wenn Aussicht auf baldige Besserung besteht
Insgesamt sollten Sie als erstes das Gespräch mit Ihrer Bank suchen. Viele Banken sind jetzt in der Krise kulanter – sie wollen vermeiden, dass zu viele Kredite ganz wegbrechen.
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