Was macht Corona wirklich mit den Zinsen?
Die Corona-Krise sorgte bei vielen Investoren für ein vermehrtes Interesse an Betongold – vielleicht noch mehr, weil so mancher Experte einen Anstieg der Zinsen voraussagte. Doch wie ist der aktuelle Stand, und in welche Richtung deutet die Entwicklung?
Im März 2020 verzeichneten wir ein Allzeit-Tief der Bauzinsen in Deutschland. Zu Beginn der COVID-19-Pandemie ging es dann leicht aufwärts mit den Prozenten, die Prognose einer Trendwende wurde immer wieder geäußert.
Nun, im Oktober, liegen die Zinsen für zehnjährige Darlehen im Durchschnitt wieder unter einem Prozent, mit Bestkonditionen von weniger als 0,5 Prozent. Die Entwicklung ist insgesamt weitgehend horizontal. Wie könnte es weitergehen?
Zukunftsprognose: Weiter gutes Investitionsklima
Viele Kreditinstitute rechnen kurzfristig mit etwa gleichbleibenden Konditionen. Es gibt jedoch einige Unsicherheiten in der Zukunft: Wir wird die US-Wahl ausgehen? Wie geht es mit dem Brexit weiter? Wann wird ein Impfstoff für COVID-19 auf den Markt kommen?
Was könnte die Zinsen nach oben treiben?
Wenn sich die Wirtschaft wieder stabilisiert und ein Impfstoff in Umlauf ist, dann könnten die Zinsen wieder leicht steigen. Unsicherheiten halten diese hingegen eher niedrig, und davon dürften die Pandemie sowie die Weltpolitik noch einige bereithalten.
Aber: Ein Anstieg der Zinsen würde mit ziemlicher Sicherheit nicht im Vorkommabereich passieren. Steigen die Zinsen um 0,1 oder 0,2 Prozent, so dürfte dies bei kaum einem Investor den Kauf verhindern.
Weitere Vorteile
Zusätzlich profitieren Sie aktuell noch von der Mehrwertsteuersenkung. Dies betrifft etwa die Maklergebühr oder Kosten für Renovierung, Sanierung, Baumaterial. Dafür muss die Bauabnahme jedoch im Zeitraum der Mehrwertsteuersenkung erfolgen – voraussichtlich also bis Ende 2020. Privatkäufer können zusätzlich von einer Verlängerung des Baukindergeldes profitieren.
Übrigens: Trotz der steigenden Kaufpreise werden Immobilienbesitzer derzeit im Schnitt 5 ½ Jahre früher schuldenfrei als noch 2010. Das Einsparpotenzial sieht eine großangelegte Studie des Baufinanzierers Interhyp bei durchschnittlich 57.000 Euro!
Fazit: Keine Panikkäufe! Sie werden mit ziemlicher Sicherheit auch in absehbarer Zukunft nicht plötzlich viel mehr Zinsen zahlen. Auch bei einer Anschlussfinanzierung in mittelfristigem Zeitraum können Sie derzeit noch ohne Forward-Darlehen planen.
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