Mieter haftet für starke Vergilbung durch Rauchen
Das AG Brandenburg stellte im Juni 2019 klar, dass Rauchen in einer Mietwohnung über den vertragsgemäßen Gebrauch hinausgeht. Wenn dadurch Mängel in der Mietwohnung verursacht werden, die nicht durch einfache Renovierung beseitigt werden können, ist der Mieter zum Schadensersatz verpflichtet.
Der Fall
Ein Vermieter machte gegen seinen Mieter Schadensersatzansprüche geltend, weil dieser in der Mietwohnung exzessiv geraucht hatte. Die Türrahmen, Türblätter und Türzargen waren bei Beendigung des Mietverhältnisses stark vergilbt. Das Mietverhältnis hatte lediglich ein Jahr bestanden. Der Vermieter war der Ansicht, dass die Verfärbungen der Türrahmen, Türblätter und Türzargen nicht durch einen vertragsgemäßen Gebrauch verursacht wurden. Die Verfärbungen waren nur nach Abschleifen mit einem mehrmaligen Anstrich zu beseitigen.
Die Entscheidung des Gerichts
Das AG Brandenburg entschied zu Gunsten des Vermieters, dass Rauchen in einer Mietwohnung über den vertragsgemäßen Gebrauch hinausgeht und ein rauchender Mieter für Verschlechterungen seiner Mietwohnung Schadensersatz leisten muss. Dies insbesondere, wenn sich die Mängel nicht durch einfache Schönheitsreparaturen beseitigen lassen (BGH, Urteil v. 18.03.2015, Az.: VIII ZR 242/13). Die Spuren des Rauchens des Mieters an den Türblättern und Türzargen ließen sich nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme nicht durch eine einfache Renovierung beseitigen. Wegen der starken Vergilbung der Türblätter und Türzargen war zunächst eine Reinigung, dann ein Abschleifen und dann noch neben einem Voranstrich ein Lackanstrich mit weißer Farbe erforderlich. Die Kosten für die aufwendige Renovierung musste der Mieter ersetzen (AG Brandenburg, Urteil v. 14.06.19, Az. 31 C 249/17).
Neueste Kommentare