Das ABC der Dachformen: Wichtige Tipps für Investoren (3/5)

Die Inflationsrate liegt derzeit bei deutlich über 2%. Da liegt es nahe, sich auch jetzt wieder intensiv mit einem Immobilien-Investment zu beschäftigen. Natürlich erfordert das einiges an Vermögen und Planung. Eins der teuersten Gewerke an Ihrer Immobilie ist das Dach. Deshalb sollten Sie schon beim Kauf, aber auch bei der Sanierung, Aufstockung etc. die Basics über die verschiedenen Dachformen kennen – denn hier gibt es große Unterschiede bei Preis und Haltbarkeit. Dafür stellen wir Ihnen in unserer Serie die Pros und Kontras der Dachformen vor.
Die zweite und wohl häufigste Dachform, die wir Ihnen vorstellen möchten, ist das Satteldach. Aufgrund der Ähnlichkeiten behandeln wir es zusammen mit dem Zeltdach und dem Pultdach. Das Satteldach müssen wir Ihnen wohl nicht näher erklären. Ein Zeltdach verfügt über die gleichen Dachschrägen, jedoch handelt es sich hier nicht um zwei Schrägen, die sich am Dachfirst treffen, sondern um vier Schrägen, die sich an einem Mittelpunkt treffen. Das Pultdach hingegen verfügt über nur eine Schräge, die eine höhere und eine tiefere Seit hat.
- Wie lange hält das Dach? Die Lebensdauer eines solchen Dachs beträgt bis zu 80 Jahre. Dabei gilt die Faustformel: Je mehr Dachschräge, desto längere Lebensdauer. Natürlich hängt diese auch noch von weiteren Aspekten ab, unter anderem von der Pflege und Wartung Ihres Dachs!
- Wieviel kostet eine Sanierung? Die Sanierung eines Satteldachs inklusive Dachstuhl, Dämmung und Co kostet 250-350 € pro Quadratmeter. Je nach Material und Anbieter ist es auch noch günstiger möglich. Bei einem Pultdach ist die Konstruktion noch einfacher. Zudem ist die Fläche geringer und es kommt weniger Material zusammen. Dadurch ist die Sanierung deutlich günstiger. Für ein Zeltdach gilt das Gegenteil, hier ist die Konstruktion etwas teurer als die eines Satteldachs.
- Wieviel Wohnfläche bietet das Dach? Als Wohnfläche zählt ein Raum ab 1 m Deckenhöhe (zu 50% anzurechnen). Ab 2 m Deckenhöhe gilt er zu 100 % als Wohnfläche. Bei einem Sattel-, Pult- oder Zeltdach kommt es also stark auf die Schräge an. Zusätzlich spielt die Höhe des Kniestocks eine wichtige Rolle. Sprich, wie viel Wandhöhe bietet das Geschoss noch? Bei einer solchen Dachform sollten Sie auf jeden Fall die Wohnflächenberechnung des Dachgeschosses genau prüfen, hier entstehen oft Fehler – und das wirkt sich negativ auf Ihre Mieteinnahmen aus.
- Kann ich aufstocken? Die Aufstockung eines solchen Dachs kann bei entsprechender Statik des Gebäudes möglich sein, ist jedoch unter Umständen sehr teuer. Mehr Wohnfläche erhalten Sie unter anderem durch die Anhebung des Kniestocks oder durch die Umwandlung des Satteldachs in ein Flachdach. Letzteres ist bei passenden Voraussetzungen die günstigste Möglichkeit. Dafür gibt es oft auch Gebäude mit Dachgeschossen, die noch gar nicht ausgebaut sind. Hier haben Sie dann optimale Möglichkeiten, um lediglich zum Preis des Innenausbaus und der Dämmung neuen Wohnraum zu schaffen.
- Weitere Aspekte: In einem Sattel-, Pult- oder Zeltdach können Sie hervorragend Dachgauben einbauen, teilweise sogar günstige Fertig-Gauben. Dies sorgt nicht nur für mehr Licht und Attraktivität, sondern auch für mehr Wohnfläche dank gesteigerter Deckenhöhe! Eine Dachbegrünung ist in der Regel nur möglich bis zu einer Neigung von bis zu 30 °. Dafür sind die Gegebenheiten optimal für eine Solaranlage – sofern das Dach die passende Ausrichtung besitzt! Bei einem Zeltdach ist das sehr wahrscheinlich, ein Pultdach hat nur eine Möglichkeit und daher müssen Sie diese prüfen.
Neueste Kommentare