Neue Chance für Gewerbe-Immobilien – kommt jetzt das „Immo-Tinder“?
Kommt noch einmal ein Lockdown, oder kommt er nicht? Das könnte die Innenstädte noch weiter leeren. Doch auch jetzt schon gibt es in vielen Citys ein Leerstand-Problem. Eine Idee soll das nun ändern.
Kann das eine Lösung für Leerstehende Gewerbe-Immobilien sein? Ein „Dating-Portal“ möchte nun Matches mit potenziellen Mietern finden – ähnlich der Dating-Plattform Tinder. Im Sommer 2022 soll das Tool nutzbar sein. Enzwickelt hat dies das IFH (Institut für Handelsforschung) Köln.
15 % Leerstand?
Eine aktuelle Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zeigt auf: Schon vor der Coronakrise lag die Quote leerstehender Geschäfte in den deutschen Innenstädten bei ca. 10 %. Jetzt steigt sie auf 14-15 % – wohl dauerhaft. Nicht nur die Pandemie ist ein Problem – nach wie vor ist der Strukturwandel in den Innenstädten nicht gelungen. Durch Online-Shopping rechnen Experten mit weiteren 80.000 Geschäftsschließungen in den nächsten 3 Jahren. Dabei dürfte die Zahl der Einzelhändler um bis zu 14 % sinken, die der Gastronomiebetriebe um 5-7 %. Das wiederum senkt die Zahl der Laufkundschaft – um rund 10 % laut Schätzungen. In letzter Instanz betrifft das natürlich auch Investoren und Vermieter.
Wie kann man dem Leerstand gegensteuern?
Multifunktional und vielfältig sollten Innenstädte sein, damit sie „funktionieren“ – als Treffpunkte und Handelsplätze. Leicht gesagt, wenn die eigene Immobilie leer steht und der dritte Handy-Doc anfragt. Dennoch profitieren Sie langfristig von einer sorgfältigen Mieterauswahl.
Doch im ersten Schritt sollten Sie prüfen, ob Sie ein Förderungsprogramm Innenstadt nutzen können. Solche Programme zahlen beispielsweise einen großen Anteil Ihrer Miete, um Start-Ups eine Chance zu geben – mit Sicherheit für Sie als Vermieter.
Immo-Tinder als intelligente Möglichkeit
Doch selbst dann müssen Sie erst einmal einen Mieter finden. Und Dabei kann Ihnen bald das „Gewerbeimmobilien-Tinder“ helfen. Nutzen können Sie es zunächst in 15 Modellstädten, bald hoffentlich noch breit gefächerter. Getestet wird es in Bremen, Erfurt, Hanau, Karlsruhe, Köln, Langenfeld, Leipzig, Lübeck, Lüneburg, Mönchengladbach, Nürnberg, Rostock, Saarbrücken, Trier und Würzburg. Ziel ist es, „Matches“ zwischen leerstehenden / von Leerstand bedrohten Objekten und potenziellen neuen Betreibern zu finden. Die Zielgruppen sollen nachhaltig für den Standort sein, ein bunter Mix aus Dienstleistern, Handel, Gastronomie, Kultur und Event.
Bis Ende 2022 sollen standardisierte Prozesse, Abläufe und Tools entwickelt werden. Dadurch sollen intelligentes Leerstandsmanagement sowie reibungslose Neuvermietung anhand von individuellen Standortprofilen möglich werden. Wie das neue Tool des IFH heißen wird, ist noch nicht klar – wir halten Sie auf dem Laufenden!
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