So viel Wohnfläche pro Kopf wird in Deutschland gesucht

Eine aktuelle Studie zeigt jetzt, wie sich der Platzbedarf pro Kopf in den deutschen Regionen unterscheidet. Natürlich ist dies auch an die Angebote, die Miethöhe und Einkommen gekoppelt. Doch ungeachtet der Gründe – solche Trends sind für uns Investoren immer interessant.
Immer mehr Single-Haushalte gibt es in Deutschland, ebenso wie jede Menge Paare ohne Kinder oder mit Kindern, die nicht mehr zuhause wohnen. Doch wie groß muss eine Wohnung für solche Mieter sein? Eine Antwort darauf liefert nun der Marktforscher Empirica Regio.
Auf dem Land mehr Platz als in den Großstädten
Insgesamt geht in Deutschland schon seit Jahren der Trend zu mehr Wohn-Quadratmetern pro Kopf. In den Jahren 2015-2020 wohnten die Deutschen auf dem Land auf 3,7 % mehr Wohnfläche, und in den Städten auf 1,5 % mehr. Dabei waren es im Schnitt auf dem Land 51,4 Quadratmeter pro Kopf, in kleineren Städten und Randgebieten 47 und in Großstädten 40,9 Quadratmeter. Im Bundesschnitt waren es 46 Quadratmeter.
Hauptgrund auf dem Land
Ein Grund für den höheren Platz-„Bedarf“ auf dem Land ist vor allem das Angebot. Denn hier gibt es einfach mehr Raum, mehr Grundstücke und dadurch auch mehr Einfamilienhäuser. Dazu kommen auch steigende Leerstände durch Wegzug junger Menschen im Arbeitnehmer-Alter. Dadurch gibt es in Gemeinden auf dem Land mit bis zu 1.200 Einwohnern eine Pro-Kopf-Wohnfläche von 65-75 Quadratmetern.
Orte mit Sonderstellung
An der Spitze der Pro-Kopf-Wohnfläche liegen zwei Orte, die zunächst vielleicht überraschen mögen: die deutschen Inseln Sylt und Föhr, genauer hier Kampen auf Sylt (264 m² p.P.), gefolgt von Nieblum auf Föhr (121 m² p.P.) und Wenningstedt-Braderup (Sylt) mit 108 Quadratmetern. Doch in der Analyse der Gesamtsituation wurden diese wegen des sehr hohen Anteils an Ferienwohnungen nicht berücksichtigt.
Besonders wenig Wohnraum pro Person wurde hingegen hier genutzt:
- Raunheim (Hessen) und Bliesdorf (Brandenburg) mit je 34,3 m² p.P.
- Stuttgart mit 37,6 m² p.P.
- Frankfurt am Main (37,4 m² p.P.)
- Offenbach (35 m² p.P.)
- In Berlin und Köln stagnierte die Wohnungsgröße pro Kopf bei 38,9 m².
Auch in Sachsens Großstädten wohnen die Menschen vielfach auf weniger Platz:
- in Dresden auf 38,7 m² p.P.,
- in Leipzig auf 39,7 m² p.P.
- in Chemnitz sind es 42,7 m² p.P.
- in ländlicheren Regionen wie Adorf im Vogtland oder Wermsdorf in Nordsachsen sind es dann schon rund 47 m² p.P.
Noch 1995 lag die durchschnittliche Wohnfläche bei 36 Quadratmetern je Einwohner, die Menschen hatten also rund 20 % weniger Raum als heute. Hochinteressant außerdem: Seit den 1990er Jahren ist die Zahl der Einpersonenhaushalte deutlich gestiegen. Auf jede Wohnung kommen nun weniger als 2 Personen.
Fazit: Ob nun der Bedarf selbst entscheidet, die Finanzen der Mieter oder das Angebot: Für Sie als Investoren ist dies eine gute Richtlinie, in welcher Größenkategorie Sie sich orientieren – und für wie viele Personen Sie Ihre Immobilie anbieten.
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