Umbau von Ein- zu Mehrfamilienhaus? Wann es lohnt und wie es geht
Der Wohnraum in Deutschland ist nach wie vor rar – und sollten in den kommenden Monaten sehr viele Flüchtlinge aus der Ukraine eintreffen, so wird sich die Situation noch verschärfen. Das Angebot an Mehrfamilienhäusern ist ebenso rar, die Baukosten sind hoch wie nie. Kann es da eine Lösung sein, nicht genutzte Einfamilienhäuser umzubauen, so dass mehrere Wohneinheiten stattfinden?
Gestern haben Sie erfahren, was Sie alles bedenken müssen, wenn ein Ein- zum Mehrfamilienhaus wird. Heute lesen Sie, in welchen Fällen sich ein solcher Umbau rentiert und wann eher abzuraten ist.
Was spricht dafür und wann macht der Umbau Sinn?
Ein großer Baukörper auf einem kleinen Grundstück eignet sich oft am besten. Denn hier zahlen Sie nicht viel für einen großen, zum Wohnen nicht nutzbaren Garten, haben aber im Haus viele Möglichkeiten.
Ein weiterer positiver Punkt: Wenn Sie relativ leicht eine Etage aufstocken können und der Bebauungsplan dies auch zulässt – etwa durch Anheben des Kniestocks.
Zusätzlich positiv ist, wenn Sie noch relativ viel der vorhandenen Substanz nutzen können, um 2, 3 oder mehr Wohnungen zu gewinnen. Denn Material- und Handwerkerkosten sind gleichermaßen teuer. Gerade im Wohngebiet ist ein vollständiger Abriss mit Neubau eines größeren Gebäudes oft schwierig – und zudem wirtschaftlich unattraktiv, weil sie doppelt zahlen – für das bebaute Grundstück mit Abriss und für den Neubau.
Ein perfekter Moment für eine solche Maßnahme: Wenn die Immobilie ohnehin kernsaniert werden müsste. Denn ob Sie dabei für eine Partei alles neu machen oder für 2-3, ist finanziell kein so großer Unterschied.
Auch wenn Sie großzügige Förderungen (z.B. Bafa, KfW) für sich nutzen können, kann die Entwicklung der Immobilie attraktiv sein.
Wann lohnt der Umbau nicht?
Wenn Sie ein Einfamilienhaus erwerben, kaufen Sie in der Regel eine Menge Grund und Boden mit – und der ist teuer. Unverhältnismäßig teuer, wenn am Ende wenig Miete von nur ein oder zwei Parteien fließt – also dann, wenn eine großzügigere Erweiterung nicht möglich ist. Hier sollten Sie wirklich genau durchrechnen, ob eine solche Maßnahme Sinn macht. Bestenfalls sollte Ihnen die Immobilie dann schon gehören – z.B. durch Erbe oder Schenkung.
Ebenso kann der Umbau teilweise wenig Sinn machen, wenn Sie das Einfamilienhaus schon sehr gut vermietet haben. Dann können Sie sich oft die Baukosten lieber sparen und die sichere Miete einstreichen.
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