Wie beeinflusst der Krieg in der Ukraine den deutschen Immobilienmarkt?
Kaum ein Thema ist derzeit so präsent in den Medien wie der Krieg in der Ukraine. Und durch die Globalisierung beeinflusst er so ziemlich jeden Aspekt der Wirtschaft, auch hierzulande. Welche Auswirkungen wird er auf den deutschen Immobilienmarkt haben?
Steigende Energiepreise, explodierende Rohstoff-/Baupreise und mehr – die Immobilienbranche ist durchaus stark betroffen durch den russischen Krieg. Was bedeutet das für Investoren?
1. Stärkeres Auge auf Geldwäsche
Russische Oligarchen besitzen auch in Deutschland Immobilien, die meist durch Briefkastenfirmen bezahlt wurden und unter anderem zur Geldwäsche genutzt werden. Großbritannien hat bereits angekündigt, künftig schärfer gegen Geldwäsche vorzugehen und genauer hinzuschauen – der deutsche Staat könnte nachziehen. Ob das bürokratische Auswirkungen hat – etwa beim Ankauf von Immobilien – wird sich bald zeigen.
2. Mehr Nachfrage nach Sachwerten
Eine Zeit der Unsicherheit hat immer auch zur Folge, dass Sachwerte noch mehr nachgefragt werden. Der Krieg darf wohl mit Fug und Recht als Unsicherheitsfaktor bezeichnet werden – und die deutsche Immobilie als Sachwert. Und das nicht nur für deutsche Investoren. Das könnte ein noch knapperes Angebot zur Folge haben. Gerade bei den Gewerbe-Immobilien gibt es so viel Interesse wie kaum je zuvor. Denn das Verhältnis Risiko und Nutzen wird hier nach wie vor als sehr gut bewertet.
3. Bauprojekte werden extrem teuer
Es ist kein Geheimnis, schon seit Corona sind Rohstoffe knapp und damit teuer geworden. Noch deutlich härter trifft der Krieg die Branche. Denn viele der Rohstoffe für den Bau kommen aus der Ukraine oder Russland und sind nun extrem knapp. Dadurch dürfte der Wohnungsbau kurzfristig kaum noch lohnenswert sein – zumindest für nicht-institutionelle Anleger.
4. Energie-Effizienz wird noch wichtiger
Nicht nur die aktuelle Gesetzgebung unterstreicht die Wichtigkeit der Energie-Effizienz von Gebäuden. Die Rohstoff-Abhängigkeit von Russland macht eine Einsparung schon kurzfristig nötig. Maßnahmen werden nun bereitwilliger durchgeführt und auch stärker gefordert (auch von Mietern), gleichzeitig aber zusätzlich teurer. Auch viele Fördermittel könnten zeitnah aufgebraucht werden. Und nicht nur das, auch die Lieferkette muss ja mit der hohen Nachfrage Schritt halten.
Fazit: Immobilien sind gerade in diesen Krisenzeiten sehr wertvoll – aber eben auch entsprechend teuer. Wenn möglich, halten Sie an Ihrem Altbestand fest!
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