Trendumkehr am Immobilienmarkt – wie weit stürzen die Preise nun?
Als Immobilien-Investor werden Sie den Markt derzeit sicherlich mit Adleraugen beobachten: Was passiert wirklich mit den Immobilienpreisen? Sturz oder eher sanfte Landung? Was derzeit erkennbar ist:
Immerhin, vom Platzen der Blase ist aktuell kaum noch die Rede – eher von der Trendwende. Das impliziert, was der Markt auch derzeit zeigt: keine plötzliche „Explosion“, sondern eine Stagnation bzw. einen leichten Rückgang in manchen Regionen.
Warum der Preisrückgang?
Gründe für das Abschwächen des Preisanstiegs sind unter anderem die steigenden Bauzinsen und damit verbunden die eingeschränkte Konjunktur. Dies belegt auch der regelmäßig veröffentlichte Immobilienstimmungsindex des Zentralen Immobilienausschusses (ZIA) und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Im Juni zeigte er einen „massiven Stimmungseinbruch“ vor allem im Wohnsegment. Als Gründe wurden dort vor allem die gestiegenen Finanzierungskosten angeführt. Sie machen Immobilien für viele Menschen zu teuer, was zu einem nachhaltigen Rückgang der Preise und der Nachfrage führen könnte. Bei Handels- und Büroimmobilien schwächt sich die Stimmung nur moderat ab.
Neubau unerschwinglich
Besonders schlecht sieht es im Neubau-Sektor aus. Die Baukosten sind einfach zu hoch geworden, dazu kommen Lieferengpässe durch Materialknappheit. Zusätzlich hemmt das Hin und Her um die KfW-Förderungen den Bau. Genau diese Entwicklung könnte aber auch den Preisnachlass abschwächen, da das Angebot nach wie vor relativ knapp ist.
Jedoch: Es zeigt sich schon jetzt, dass Immobilien in den Portalen weniger Anfragen verzeichnen und länger in der Vermarktung sind als noch vor einigen Wochen.
Nach dem Rekordanstieg die Monate zuvor sieht es nun tatsächlich aus, als würde die Preisspirale sich langsam beruhigen. Auf Schnäppchen sollten Sie aber noch lange nicht hoffen. Bei den wenigsten Immobilien fallen die Preise, dies nur sehr regional begrenzt und nicht genug, um die gestiegenen Zinsen auszugleichen.
Fazit: Deutsche Haushalte sind weder überschuldet, noch stehen die Immobiliendarlehen in Deutschland auf wackeligen Beinen. Aus diesem Grund ist eine platzende Blase nicht zu befürchten. Auch sind die Baukredite bisher mit rund 3 % Zinsen im historischen Vergleich noch lange nicht extrem hoch. Insgesamt ist die Entwicklung an allen Fronten eher moderat und nicht sprunghaft.
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