Aufatmen bei den Bauzinsen: Keine Sorgen bis Jahresende
Die Bauzinsen sind rapide angestiegen in den letzten Monaten. Gerade wenn Sie jetzt noch auf Immobiliensuche sind, werden Sie diese Entwicklung mit Sorge betrachtet haben: Wo soll das noch hinführen? Doch es gibt auch gute Nachrichten.
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat am 21. Juli die erste Zinserhöhung seit 11 Jahren beschlossen. In der allerletzten Zeit gab es nun wieder einen kleinen Abwärtstrend bei den Bauzinsen – von 3,4 zurück auf 3 % für zehnjährige Zinsbindung. Und viele Experten gehen davon aus, dass der Trend bis Jahresende eher seitwärts oder maximal sehr leicht aufwärts geht – eine Atempause für Immobilienkäufer.
3 % bis Jahresende als realistische Marke
Nachdem sich die Bauzinsen seit Januar von 0,8 auf ca. 3 % mehr als verdreifacht haben, erwartet nun etwa der Immobilien-Finanzierer Interhyp weniger Dynamik. Der Grund: Die Leitzinserhöhungen waren von den Banken bereits weitgehend eingepreist worden und Konjunktursorgen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Ein Anstieg auf rund 3,5 % bis Jahresende sei realistisch, so die Profis. Andere Experten gehen lediglich von 3 % aus. Auch das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) prognostiziert, dass sich die Bauzinsen auf einem Plateau einpendeln werden.
Was bedeutet das für Investoren?
Für zinsverwöhnte Käufer mögen 3 % immer noch nach viel klingen nach den letzten Jahren. Dabei lagen sie vor 2012 noch über 4 %. Und mittelfristig könnten sie trotz gestiegenem Leitzins sogar wieder fallen. Denn die Angst vor einer neuen Schuldenkrise in den hochverschuldeten Ländern Südeuropas (gerade in Italien) könnten Bundesanleihen für Investoren attraktiver machen. Das würde deren Kurse hochtreiben und im Gegenzug die Renditen der Bundesanleihen drücken – und damit auch die Bauzinsen. Die EZB hat angekündigt, mit Anleihekäufen einzuschreiten, sollten die Zinsen für Wertpapiere von Eurostaaten unverhältnismäßig steigen.
Aber: Verlassen sollten wir uns darauf nicht. Wenn Sie ein gutes Angebot finden, sollten Sie sich nicht von Zinsprognosen leiten lassen. Denn dazu ist die Lage einfach zu wenig berechenbar, niemand kann in eine Kristallkugel schauen. Auf jeden Fall besteht derzeit kein Grund zur Sorge, dass die Zinsen weiter explodieren könnten – also keine Eile bei Ihren Entscheidungen!
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