Was Immobilienverkäufer Ihnen verschweigen

Angesichts der immer noch hohen Inflation möchten jetzt viele Investoren ihr Kapital sichern. Sind auch Sie auf der Suche nach einer Anlage-Immobilie? Dann sollten Sie gut aufpassen, dass Sie vom Verkäufer nicht getäuscht werden. Gerade, wenn Ihnen eine vorgefertigte Rendite-Berechnung gezeigt wird, sollten Sie vorsichtig sein. Worauf Sie achten müssen und wie Sie sich wehren können:
Rendite-Musterberechnungen
Augen auf beim Investment, gerade wenn die Rendite zu gut klingt, um wahr zu sein. Denn viele Verkäufer lassen hier – mehr oder weniger absichtlich – wichtige Posten bei der Berechnung außen vor. Darunter fallen etwa Instandhaltung und Modernisierung, Versicherungen und Mietausfallwagnis. Jede schöne Prozentzahl in der Überschrift sollten Sie also mit großer Vorsicht genießen.
Bewusste Täuschung bei Schrottimmobilien
Etwa 2 Millionen Investoren in Deutschland haben mit einer Schrottimmobilie Geld verloren. Aber was können Sie tun, damit Ihnen das nicht passiert? Viele der Betroffenen haben einfach zu spät einen Sachverständigen eingeschaltet. Dies sollte unbedingt vor dem Kauf erfolgen und nicht erst später, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Zu hohe Soll-Mieten
Es gab in der Vergangenheit Fälle, in denen sogar die Bank von der Täuschung wusste. Oft betraf das Investoren, die bei der mit dem Vertrieb beauftragten Bank auch finanzierten. Von einer solchen Täuschung wird etwa ausgegangen, wenn beim Verkauf mit unverhältnismäßig hohen Mietpreisen gerechnet wird. Ist das der Fall, müssen Sie als Getäuschter Ihr Darlehen der Bank nicht zurückzahlen (OLG Köln, Urteil v. 1.10.10, Az. 13 U 119/06).
Versteckte Innenprovision
Verkäufer können bis zu 30 % Innenprovision in den Verkaufspreis einkalkulieren und müssen diese nicht einmal ausweisen (BGH, Urteil v. 20.5.15, Az. 5 StR 57/14). Dass dann schöngerechnet wird, um den Preis plausibel zu machen, leuchtet ein. Sie sollten sich also ganz detailliert anschauen, wie der Kaufpreis sich zusammensetzt. Was das Grundstück wert ist, können Sie leicht online ermitteln. Wie ist es um das Gebäude bestellt? Wie alt ist es, in welchem Zustand? Welche Mieten werden aktuell erzielt? Wie sehen leerstehende Wohnungen aus und wie ist die ortsübliche Vergleichsmiete? Geht an Ihrer Rechnung hier etwas nicht auf, haken Sie auf jeden Fall nach.
Gerade jetzt sollten Sie hier genau hinschauen. Denn es ist unklar, wie es konkret mit den Immobilienpreisen weitergeht. Auf lange Sicht können Sie aber dennoch mit einem Wertzuwachs rechnen.
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