Sind Solaranlagen auf den Dächern bald Pflicht?
Egal, ob Sie Besitzer eines Hauses sind oder einer Wohnung – bald könnte für Sie zumindest anteilig eine Investition Pflicht werden: Denn nach und nach werden Solaranlagen in Deutschland zur Pflicht. Die Hintergründe:
In Schleswig-Holstein wurde jüngst ein Entwurf für ein neues Klimaschutzgesetz vorgelegt. Mit diesem sollen Solardächer zunächst auf Nichtwohngebäuden und Großparkplätzen zur Pflicht werden. Das neue Gesetz soll bis zum Herbst beschlossen werden und 2022 in Kraft treten. Angekündigt wurde auch, sich um eine Solarpflicht auf den Dächern von Wohngebäuden zu bemühen.
In Hamburg sieht es sogar noch strenger aus: Hier müssen ab 2025 auf allen Gebäuden Solaranlagen installiert werden – zumindest bei Dacherneuerung. Bei Neubauten ist dies ab 2023 auf allen Dächern Pflicht. Eine Ausnahme: Dauert die Amortisation der Anlage im Einzelfall länger als 20 Jahre, so ist die Pflicht ausgesetzt.
Auch in Berlin arbeitet die Politik seit Längerem an einer Solarpflicht für Dächer. Gelten wird diese voraussichtlich ebenfalls ab 2023 bei Dacherneuerung. Auch hier wird es Ausnahmen geben: Gebäude unter 50 m², Härtefälle oder Häuser, deren Dach ungeeignet für eine Solaranlage ist.
In Baden-Württemberg müssen ab 2022 alle neuen Nicht-Wohngebäude mit Solaranlagen ausgestattet werden.
In Bremen und Bremerhaven sollen bis 2030 auf allen Dächern Solaranlagen montiert worden sein – bei Neubauten und großen Dachsanierungen, auch im Wohnbereich.
Bayern entschied 2020, dass bereits jetzt auf den Dächern von neuen Gewerbe-Immobilien PV-Anlagen Pflicht sind. Ab 2022 gilt dies auch für private Wohnhäuser.
Wird die Solarpflicht in ganz Deutschland kommen?
Derzeit ist das Potenzial von Solaranlagen auf Gebäuden gerade einmal angekratzt. Dies ist auch der Bundesregierung mit ihren Klimazielen ein Dorn im Auge. Viele Länder preschen nun mit entsprechenden Regelungen vor. Es ist auf jeden Fall zu erwarten, dass solche Gesetze über kurz oder lang in ganz Deutschland kommen werden. Aber: Dafür gibt es auch Förderungen, und die Investition hält sich insgesamt in Grenzen. Zudem gibt es zahlreiche Ausnahmen, etwa eine Härtefallregelung.
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