Kommt der Mietpreisdeckel?
In ganz Deutschland ist zur Zeit kaum ein Immobilienthema so häufig in den Medien wie Enteignung. Für viele Investoren ein Schreckgespenst – dabei müssen Sie sich eigentlich über etwas ganz anderes Gedanken machen. Denn wenn der Mietanstieg nicht in absehbarer Zukunft von selbst stagniert, rückt der Mietendeckel in greifbare Nähe. Lesen Sie heute die wichtigsten Eckpunkte zu den derzeitigen Forderungen und Ideen zum Mietendeckel.
Berlin, München, Hamburg: In vielen deutschen Großstädten gibt es immer mehr Proteste gegen steigende Mieten, vielerorts wird eine Überarbeitung der Mietpreisbremse gefordert. Warum uns das Sorgen machen sollte? Weil es so langsam wieder auf den Wahlkampf zugeht – und die meisten Wähler sind nun einmal Mieter. Da nutzen viele Politiker gerne die aktuelle Dynamik, um sich zu profilieren.
Erste Mietendeckel in Planung
Die Vorschläge für Mietpreisgrenzen oder Mietendeckel sind nicht mehr nur Luftschlösser. Stattdessen ist ein Mietendeckel in Berlin schon in Arbeit, in Bayern wird es dazu bald ein Volksbegehren geben. In Frankfurt am Main fordert der Oberbürgermeister einen Mietendeckel und bemüht sich um dessen Durchsetzung. Und nicht zuletzt fordern die Grünen für die gesamte Bundesrepublik eine „Mietengarantie“ mit Preisobergrenzen.
In Berlin und Frankfurt am Main gibt es auch jetzt schon strenge Mietendeckel, aber nur für die landeseigenen Wohnungsunternehmen. Dies nehmen Politiker wie der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) zum Anlass, zu fragen: Warum nicht auch für private Vermieter? Er fordert einen maximalen Mietenanstieg von einem Prozent jährlich.
Schließlich gibt es sogar Forderungen nach einem generellen Mietanstiegsstopp für fünf Jahre.
Wie wahrscheinlich sind die Szenarien?
Natürlich freut sich ein großer Teil der mietenden Bevölkerung über solche Vorschläge und Forderungen. Hierbei wird leider oft die Forderung nach Sozialwohnungen für Geringverdiener mit einer generellen Mietendeckelung verwechselt. Trotzdem stimmen auch 84 Prozent aller Teilnehmer einer Umfrage zu dem Thema für einen Mietendeckel. Dieser soll sich dann an der allgemeinen Preissteigerung orientieren. Zusätzlich fordern 80 Prozent eine strengere Mietpreisbremse.
Die Grünen arbeiten derzeit an einem Konzept, das eine rechtssichere Grundlage für regionale Mietobergrenzen schaffen soll. Diese würden dann Gebiete mit Wohnungsmangel betreffen und den Mietanstieg auf drei Prozent pro Jahr begrenzen, maximal bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete.
Auch in Hamburg ist ein ganz konkretes Mietendeckelsystem in Arbeit.
Zusätzlich ist es derzeit relativ sicher, dass die Mietpreisbremse verschärft und bis 2025 verlängert wird.
Fazit:
Zusammenfassend lässt sich sagen: Es ist relativ sicher, dass es in Ballungsräumen mit Wohnungsmangel die eine oder andere Verschärfung geben wird. Wie ernst diese für Sie werden – das wird von den getroffenen Kompromissen bei den Gesetzentwürfen abhängen. Wir bleiben für Sie am Ball!
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