Wie hoch ist das Risiko von Immobilieninvestments wirklich?
Wir alle träumen vom risikofreien Investment. Dass das eine Utopie ist, zeigte uns einmal mehr die Corona-Krise. Aber wie hoch ist die Verlustgefahr beim Immobilieninvestment wirklich? Was droht uns nun durch Covid-19 und Preisanstieg – wird die Immobilienblase doch noch kommen?
Im März und April, als der Lockdown begann, prophezeiten unzählige Experten einen Preisverfall bei den Immobilien von 25%. Bisher hat sich das nicht bewahrheitet – im Gegenteil. Nun wartet so mancher Investor bang auf die prognostizierte zweite Welle. Werden die Immobilienpreise dann auf Talfahrt gehen?
Kommt der Immobilien-Crash?
Wer eine Krise bewertet, nutzt dafür in der Regel den Blick auf vergangene Krisen. Aber Corona lässt sich kaum vergleichen mit der Wirtschaftskrise 2008. Ja, die Wirtschaft bricht ein – auch in Deutschland. Die Ursache ist aber eben nicht eine Bankenkrise oder Crash des Immobilienmarkts. Stattdessen haben die Finanzierer aus vergangenen Krisen gelernt und sind derzeit sehr stabil aufgestellt. Die Finanzierungen sind wesentlich konservativer geplant, viel Eigenkapital wurde eingesetzt. Auch ein baldiger Anstieg des Zinsniveaus ist kaum zu erwarten. Deshalb ist ein totaler Marktcrash kaum zu erwarten.
Was wird passieren, wenn eine Insolvenzwelle beginnt?
Zunächst einmal: Viele Branchen, in denen jetzt Insolvenzen drohen, waren schon vorher in Sanierungsprogrammen – etwa Automobilzulieferer. Wenn hier im Herbst oder zu Beginn des nächsten Jahres Insolvenzen erfolgen, drückt das natürlich auf die Konjunktur. Gleichzeitig erleben andere Branchen aber einen deutlichen Aufschwung, allen voran der Onlinehandel. Das betrifft nicht nur die Riesen, sondern auch deutsche Unternehmen, und sorgt für einen Ausgleich. Zudem bedeutet eine schlechte Konjunktur noch lange keine Immobilienblase. Vieles deutet darauf hin, dass die Banken zu einem großen Teil stabil bleiben. Und gerade in einer schwankenden Konjunktur ist ein gesunder Immobilienmarkt ein Sicherheitsanker.
Worauf muss ich mich dann als Investor einstellen?
Nicht auf die Katastrophe und den Wertverlust, dafür aber auf sich wandelnde Bedingungen. So sinkt mittelfristig die Bereitschaft zu Gewerbe-Investments, was zu einem vermehrten Run auf Wohnimmobilien führte. Dadurch wird es schwerer und ggf. auch teurer, ein Mehrfamilienhaus oder ein Portfolio zu erwerben. Gleichzeitig werden aktuell von Mietern größere Wohnungen gesucht: Viele Menschen befinden sich noch im Home Office, viele Firmen werden dies dauerhaft genehmigen. Auch Terrassen, Balkons und Gärten werden den Mietinteressenten wichtiger. Auch Immobilien im Umland von Großstädten legen zu: Wer nur noch zweimal die Woche pendeln muss, überlegt sich schon eher, ob er wirklich in Stuttgart oder München wohnen muss.
Unser Fazit: Eine akute Immobilienkrise ist keineswegs zu erwarten. Im Gegenteil – halten Sie Ihre Objekte lieber und suchen Sie nach neuen Chancen mit vier Wänden!
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