Das ABC der Dachformen: Wichtige Tipps für Investoren (4/5)
Die Inflationsrate liegt derzeit bei deutlich über 2%. Da liegt es nahe, sich auch jetzt wieder intensiv mit einem Immobilien-Investment zu beschäftigen. Natürlich erfordert das einiges an Vermögen und Planung. Eins der teuersten Gewerke an Ihrer Immobilie ist das Dach. Deshalb sollten Sie schon beim Kauf, aber auch bei der Sanierung, Aufstockung etc. die Basics über die verschiedenen Dachformen kennen – denn hier gibt es große Unterschiede bei Preis und Haltbarkeit. Dafür stellen wir Ihnen in unserer Serie die Pros und Kontras der Dachformen vor.
Heute fassen wir drei recht populäre Dachformen zusammen, die öfter bei Altbauten vorkommen: das Mansarddach, das Walmdach und das Krüppelwalmdach. Diese Dächer werden von einigen Aspekten vereint: Sie sehen nett und gemütlich aus und sind dadurch attraktiv für Mieter, sie bieten mit ihren Schrägen relativ viel Wohnfläche – und die Konstruktion ist relativ aufwendig.
- Wie lange hält das Dach? Die Lebensdauer eines Walmdachs kann bei guter Pflege sogar bis zu 100 Jahre betragen, da die zusätzlichen zwei Dachschrägen im Vergleich zu einem Satteldach noch mehr Stabilität bieten. Dabei gilt die Faustformel: Je mehr Dachschräge, desto längere Lebensdauer. Ein Mansarddach verfügt aufgrund des zusätzlichen „Knicks“ als Schwachstelle in der Dachschräge eher über eine geringere Lebenserwartung.
- Wieviel kostet eine Sanierung? Die Sanierung eines Mansard- oder Walmdachs inklusive Dachstuhl, Dämmung und Co kostet bis zu 400 € pro Quadratmeter. Je nach Material und Anbieter ist es auch noch günstiger möglich. Durch die vielen Dachflächen kommt dabei auch eine große Grundfläche mit viel Material zusammen. Am teuersten ist ein Krüppelwalmdach in der Sanierung.
- Wieviel Wohnfläche bietet das Dach? Ein Mansarddach bietet hervorragende Möglichkeiten: Durch die extrem steile Neigung des unteren Bereichs kommt dabei nicht selten fast ein weiteres Vollgeschoss zustande. Für ein Walmdach gilt das Gegenteil: Es ist steil wie ein Satteldach, aber mit noch zusätzlichen Schrägen an den Giebelseiten. Dadurch wird die Wohnfläche weiter reduziert. Zudem erschwert das Fehlen gerader Außenwände zuweilen das Stellen von Möbeln. Das Krüppelwalmdach reduziert diese beiden Probleme.
- Kann ich aufstocken? Die Aufstockung eines solchen Dachs kann bei entsprechender Statik des Gebäudes möglich sein, ist jedoch eher sehr teuer. Mehr Wohnfläche erhalten Sie unter anderem durch die Anhebung des Kniestocks oder durch die Umwandlung des Dachs in ein Flachdach, wodurch aber der einzigartige Charme Ihrer Immobilie verloren gehen kann. Dafür gibt es oft auch Gebäude mit Dachgeschossen, die noch gar nicht ausgebaut sind. Hier haben Sie dann optimale Möglichkeiten, um lediglich zum Preis des Innenausbaus und der Dämmung neuen Wohnraum zu schaffen.
- Weitere Aspekte: In ein Mansard- oder Walmdach können Sie hervorragend Dachgauben einbauen, teilweise sogar günstige Fertig-Gauben. Dies sorgt nicht nur für mehr Licht und Attraktivität, sondern auch für mehr Wohnfläche dank gesteigerter Deckenhöhe! Eine Dachbegrünung ist in der Regel eher nicht möglich. Eine Solaranlage findet oft Platz, kann jedoch die Optik des schönen Dachs beeinflussen.
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