Lohnt sich eine Pelletheizung noch?
So mancher Investor startet derzeit einen Schnellschuss, um noch vor dem Winter die Heizungsanlage zu erneuern. Doch auf eine Wärmepumpe müssen Sie derzeit in der Regel mindestens ein halbes Jagr warten – und vorher oft noch die passenden Voraussetzungen an Dämmung und Fenster schaffen. Schneller und einfacher geht es oft mit einer Pelletheizung. Aber lohnt sich der Tausch Gas gegen Holz überhaupt noch?
In diesem Jahr wurden in Deutschland so viele Holzpellet-Heizungen verbaut wie noch nie zuvor – in Ein- und Mehrfamilienhäusern. Seit Beginn der Gaskrise ist der Run auf Heiz-Alternativen noch gestiegen. Die staatliche Förderung tut ein Übriges, um Immobilienbesitzer zu locken. Doch der Pelletpreis ist ebenfalls extrem angestiegen. Und wenn die Mieter dann nächstes Jahr die Nachzahlung nicht tragen können, interessiert wohl keinen, ob die Kosten nun von Gas oder Pellets kommen. Aber ist es wirklich so dramatisch?
Pelletpreis dramatisch gestiegen
Fakt ist: Der Preis für Pellets liegt aktuell, im August, 194 % über dem Vorjahreswert. Im Bundesdurchschnitt liegt er bei 682,98 Euro/Tonne (t), wenn 6 t abgenommen werden. Denn die Nachfrage nach Pellets ist erheblich gestiegen, auch weil sich viele Menschen mit Gasheizung kurzfristig Pellet-Kaminöfen einbauen ließen. Die Kosten pro Kilowattstunde sind aber laut Pelletinstitut immer noch erheblich niedriger als für Öl- oder Gasheizungen, wie die folgende Grafik zeigt:
Quelle: https://www.oekofen.com/de-de/aktueller-pelletspreis/
Dem Umweltbundesamt sind die Pelletheizungen aber ein Dorn im Auge – wegen des Feinstaub-Ausstoßes. Dabei ist es heutzutage leicht möglich, einen entsprechenden Filter zu montieren. Dennoch wurde die Förderung von Pelletöfen teilweise zurückgefahren. Die Installation in einem Bestandsgebäude bezuschusst das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) seit der Novelle der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Ende Juli 2022 mit bis zu 12.000 €. Bis zu 40 % der Kosten werden übernommen. Das BAFA bietet im Rahmen der BEG Förderungen zur Sanierung von Bestandsbauten mit Einzelmaßnahmen (BEG EM) als einmalige Zuschüsse. Für eine Pelletheizung gibt es mindestens 10 % Förderung (Zuschuss bis zu 6.000 €), plus weitere 10 %, wenn eine alte Öl-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung getauscht wird.
Lohnt sich also die Pelletheizung?
Nun, die Antwort ist: Es kommt darauf an. Zunächst einmal sind Pellets noch immer recht deutlich günstiger als Gas oder auch Öl. Doch wie sich diese Preise entwickeln werden, steht in den Sternen – ebenso wie die Frage, ob Ihre Mieter Nachforderungen zahlen können oder Sie darauf sitzen bleiben. Wohl dürfte sich eine Wohnung mit Pelletheizung deutlich besser vermieten lassen als eine mit Gas – doch es fallen eben auch hohe Investitionskosten an.
Die Entscheidung für oder gegen eine Pelletheizung richtet sich also voll und ganz nach Ihrer Immobilie und den Umständen.
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