Branchen-Insider: Stabilisieren sich die Immobilienpreise?
Nachdem in den letzten Monaten doch vielerorts die Immobilienpreise sichtbar zurückkamen, gibt es inzwischen erste Stimmen aus der Branche, die eine Stabilisierung der Preise ins Gespräch bringen. Insbesondere im Bereich größerer Immobilienportale mehren sich die optimistischeren Stimmen.
Kürzlich trat Interhyp, nach Unternehmensangaben Deutschlands größer Vermittler privater Baufinanzierungen, an die Öffentlichkeit und gab an, dass sich die Immobilienpreise in Deutschland gerade stabilisierten, wenn auch mit sichtbaren regionalen Unterschieden. Besonders Bestandsimmobilien könnten für Kundinnen und Kunden derzeit interessant sein.
Die Erwartungen passen sich an die „neue Realität“ an…
Die Aussagen von Interhyp basieren dabei auf dem hauseigenen Immobilienpreis-Index. Der Finanzierungsvermittler hält dabei fest: „Trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen haben sich Angebot und Nachfrage im zweiten Quartal 2023 weiter aufeinander zubewegt. Die durchschnittlichen Kaufpreise haben gegenüber dem Vorquartal nochmals leicht nachgegeben. Verkäuferinnen und Verkäufer passen ihre Erwartungen an die neue Realität an. Das lockt wieder mehr Kaufwillige an, die trotz höherer Zinsen auf dem neuen Preisniveau durchaus in Wohneigentum investieren möchten.“ Als Fazit zieht Interhyp dabei, dass der Traum vom Wohneigentum nicht vorbei sei, sondern sich nur „der Weg dahin“ verändert habe.
Sieht man sich das Zahlenmaterial von Interhyp näher an, so geht daraus hervor, dass der durchschnittliche Preis einer finanzierten Immobilie (Bau oder Kauf, einschl. Nebenkosten) in Deutschland im Q2/2023 rund 80.000 Euro (bzw. 14,6 %) unter dem Wert des Vorjahreszeitraums lag. In absoluten Zahlen fand ein Rückgang von 535.000 Euro auf 457.000 Euro statt. Dies ist ein deutlicher Abschlag, aber bei weitem noch kein „Immobiliencrash“.
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… während sich die Preise stabilisieren
Interhyp sieht jedoch ebenfalls erste Stabilisierungsanzeichen. Denn im Vergleich zum ersten Quartal 2023 haben sich die Preise im zweiten Quartal 2023 so gut wie nicht verändert. Obwohl diese Zahl für Deutschland insgesamt gilt, seien laut Interhyp auch in mehreren wichtigen Ballungszentren für sich betrachtet vergleichbare Entwicklungen zu erkennen. Der Immobilienmarkt insgesamt bleibe jedoch ein Käufermarkt und ausstehende, teure Sanierungen etwa aufgrund deutscher Heizungsgesetze oder EU-Sanierungsregelungen könnten als effektive Argumente zur Drückung von Kaufpreisen ins Feld geführt werden.
Fazit:
Als Finanzierungsvermittler hat Interhyp natürlich das Bestreben, dass potenzielle Kunden das Interesse am Immobilienmarkt nicht verlieren und weiter Finanzierungsaktivität stattfindet. Auch wir sehen jedoch Stabilisierungstendenzen. Allerdings würden wir noch nicht so weit gehen zu verkünden, dass weitere Abschläge nicht noch erfolgen könnten. Zu unklar bleibt weiterhin, wie sich verschiedene Faktoren weiter entwickeln werden (z.B. Inflation und Zinsen). Der Kauf oder Nichtkauf einer Immobilie bleibt damit vorerst weiter eine noch genauere Einzelfallabwägung als die letzten Jahre.
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