Wie Sie die Inflation in Ihre Rendite einrechnen
„Garantiert drei Prozent Rendite“ – klingt nicht schlecht, oder? Wo hat man das heute noch. Für eine kostenintensive Immobilie in der Großstadt ist das ein gutes Ergebnis. Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre: Leider versäumen es auch heute noch sehr viele Investoren, die Inflation in Ihre Berechnungen mit einzubeziehen. Schließlich wirkt sie auf viele von uns ein wenig diffus. Dann macht sich am Ende die große Enttäuschung breit. Heute möchten wir Ihnen daher einige Rechenbeispiele zur Inflation geben, und wie sie Ihre Rendite beeinflusst.
Diejenigen, die heute noch in D-Mark umrechnen, sind regelmäßig entsetzt. „Früher hat das 100 Mark gekostet, und heute sind es 90 Euro!“ Natürlich ist der Umbruch eines Währungssystems eine Ausnahmesituation. Aber trotzdem darf man nicht vergessen: Eine gesunde Inflationsrate liegt um die zwei Prozent. Das bedeutet: Für Ihr Geld kriegen Sie nun zwei Prozent weniger Leistung. Im Grunde ist es also so, dass Waren und Dienstleistungen insgesamt teurer werden. Im Umkehrschluss kann man dann sagen, das Geld ist weniger wert. Grundsätzlich steigt die Inflation, wenn mehr Geld in Umlauf kommt, sich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöht oder aber die reale Produktion in der Wirtschaft abnimmt.
Wie kann man das konkret messen?
Ist mal eine Ernte schlecht ausgefallen, werden die Kartoffeln teurer. Kann man hier gleich von Inflation sprechen? Natürlich nicht. Gemessen wird sie am Verbraucherpreisindex (VPI). Dieser bezieht alle möglichen Warengruppen mit ein, gewichtet sie aber unterschiedlich. Dadurch soll möglichst die gesamte Wirtschaft repräsentiert werden. Beispielsweise haben Strompreise dann mehr Gewicht als etwa Luxusgüter. Einmal im Monat ermittelt das Statistische Bundesamt die aktuelle Inflationsrate in Deutschland. Ein Mittel der EZB zur Korrektur von Abweichungen in der Inflation ist der berühmt-berüchtigte Leitzins.
Inflationsrate für Investoren – wie berechnen?
Im April 2019 lag die Inflationsrate in Deutschland bei 2,0 Prozent, im Januar 2020 bei 1,7 Prozent. Im Jahr 2015 waren es durchschnittlich 0,3 Prozent. In den 70er Jahren waren es nahezu 6 Prozent! Wie man sieht, schwankt der Wert also erheblich. Das macht ihn für Investoren und Sparer schwer im Voraus zu kalkulieren, gerade bei langfristigen Anlagen. Denn kalkulieren Sie zu knapp, haben Sie am Ende einfach nichts mehr übrig oder zahlen sogar drauf. Bei Immobilien ist es besonders ärgerlich. Schließlich haben Sie dann für Ihren ganzen Verwaltungsaufwand am Ende keinen Gewinn – vom eventuellen Wertzuwachs einmal abgesehen. Als Vermieter hilft Ihnen dieser leider nicht, die Rechnungen zu zahlen.
Neueste Kommentare