Kaution & Inflation – so sichern Sie die Mietkaution langfristig
7,9 % Inflation in Deutschland – das sind die Zahlen von August. Wenn man sich vorstellt, dass Ihr Mieter vielleicht 1500 € Kaution hinterlegt und dann 8 Jahre in Ihrer Immobilie wohnt, schrumpft diese Summe doch ganz erheblich. Das wird unter Umständen zu Ihrem Verlust, wenn es am Ende Schäden zu beheben gibt! Deshalb sollten Sie sich überlegen, wie Sie den Wert der Kaution sichern können.
Als Vermieter ist es Ihre Pflicht, mit der Mietkaution sachgemäß umzugehen. Sie muss sicher angelegt werden und Ihre Mieter müssen davon Nachweise erhalten. Es ist möglich, ein Mietkautionskonto zu eröffnen – und zwar entweder auf Ihren Namen oder den des Mieters. Das bedeutet aber nicht, dass Sie das Geld zwingend nur auf ein Konto legen müssen. Was es für Sie zu beachten gilt:
- In jedem Fall muss die Kaution von Ihrem eigenen Vermögen klar getrennt aufbewahrt werden.
- Im Fall einer Insolvenz Ihrerseits darf die Kaution nicht gepfändet werden, weshalb ein Treuhandkonto sinnvoll ist.
- Auf Nachfrage hat Ihr Mieter ein Anrecht auf detaillierte Auskunft über den Aufbewahrungsort der Kaution, die angefallenen Zinsen sowie die jährlichen Steuerbescheide. Letztere sollten Sie Ihrem Mieter auch jedes Jahr zusenden, denn er muss die Zinsgewinne auch versteuern.
- Anfallende Bankgebühren können Sie nicht auf den Mieter umlegen.
Legen Sie die Kaution nicht korrekt an, können Sie sich wegen Untreue strafbar machen.
Laden Sie sich jetzt kostenlos den Spezialreport “Betongold – Nicht nur für Profis” herunter und profitieren Sie vom Immobilienwissen der Experten! Der Weg zum professionellen Investor lohnt sich auch für Sie!
Die Anlageform
Nun wird es spezifisch: Sie sind laut Gesetz verpflichtet, die Kaution so anzulegen, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Zinsen anfallen – es sei denn, Sie haben sich im Mietvertrag auf eine andere Anlageform geeignet. Möglich ist eine Barkaution mit Quittung, die Sie entsprechend einzahlen, oder ein Sparbuch oder Tagesgeldkonto mit Verpfändungserklärung zu Ihren Gunsten, sowie eine Mietbürgschaft. Hier gibt das Tagesgeldkonto noch am meisten Zinsen, aktuell oft rund 0,5 %. Ein Tropfen auf den heißen Stein, doch besser als nichts. Etwas mehr Zinsen gäbe ein Festgeldkonto – das dürfte aber höchstens für Zeitmietverträge in Frage kommen. Denn sonst wäre das Geld bei einer Kündigung des Mieters ja nicht sofort verfügbar.
Mietkaution in Aktien anlegen?
Grundsätzlich haben Sie aber auch die Möglichkeit, vertraglich zu vereinbaren, dass die Kaution etwa in Aktien oder ETFs angelegt wird. Vielleicht kennen Sie den Fall aus Köln, wo über die Jahrzehnte aus 800 D-Mark Kaution unglaubliche 115.000 € geworden waren.
Aber: Diese Praxis beinhaltet ein Risiko, gerade wenn der Mieter kurzfristig und zu einem ungünstigen Zeitpunkt wieder kündigt. Bei ETFs ist das Risiko zwar begrenzt, da die Fonds sehr breit gestreut sind. Dennoch – ist der komplette Markt im Sturzflug, kann hier auch ein Minus entstehen. Für den Verlust müsste der Mieter geradestehen – wenn er nicht beispielsweise insolvent ist.
Auf der anderen Seite sind auch Gewinne möglich, welche die Inflation weit übersteigen. Doch von dem Gewinn profitieren Sie als Vermieter leider nicht – höchstens dann von der Wertsicherung der Kaution, die ansonsten in einigen Jahren kaum ausreichen würde, um eventuelle Schäden abzudecken.
Fazit: Die Kaution in Aktien anzulegen, ist für Vermieter wenig attraktiv. Denn Sie haben dadurch zusätzlich Aufwand und auch ein Verlustrisiko, während Sie von Gewinnen nicht profitieren. In der Regel ist es noch die sinnvollste Lösung, ein Tagesgeldkonto oder – bei zeitlich begrenzter Vermietung – ein Festgeldkonto zu wählen. Hier gibt es zwar wenig Zinsen, aber immerhin können Sie der Inflation ein wenig entgegensteuern. Und vor allem ist das Geld gesichert.
Einzige Ausnahme: Für risikofreudige Gewerbevermieter kann die Anlage in Aktien aber sehr wohl attraktiv sein. Zum einen laufen die Mietverträge oft recht lange, was das Risiko eines Verlusts durch eine kleinere Wirtschaftskrise minimiert. Zum anderen können Sie hier abweichende Vereinbarung treffen, indem Sie sich etwa die Gewinne mit dem Mieter teilen.
Laden Sie sich jetzt kostenlos den Spezialreport “Betongold – Nicht nur für Profis” herunter und profitieren Sie vom Immobilienwissen der Experten! Der Weg zum professionellen Investor lohnt sich auch für Sie!
Neueste Kommentare